Helfensteiner
Die Grafen
von Helfenstein waren ein um 1100 in Urkunden erscheinendes Adelsgeschlecht
der Gegend, das in Verbindung mit den Stauferkaisern Bedeutung erlangte. Das
zum Hochadel zählende Haus baute an einer für die Reichs- und Italienpolitik
äußert wichtigen Schlüsselstelle am Albaufstieg der Reichsstraße
von Brabant nach Italien eine diese lebenswichtige Steige beherrschende Höhenburg,
den Helfenstein, ihre Stammburg, und sie gründeten zu ihren Füßen
im Tal um die wichtige Zollstelle dazu hin die Stadt Geislingen. Heutigen Vermutungen
zufolge lässt sich die Erbauung der Burg um 1100 auf Eberhard I. den Älteren
von Helfenstein zurückführen.
Um 1200 heiratet Graf Ludwig von Spitzenberg und Sigmaringen die Erbtochter
Eberhards II. des Jüngeren von Helfenstein. Die Herren von Spitzenberg,
Burg Spitzenberg oberhalb Kuchens, waren treue Gefolgsleute des staufischen
Kaiserhauses und bekleideten hohe politische und militärische Ämter.
Der berühmteste Spitzenberger war Gottfried von Spitzenberg, Bischof von
Würzburg und Bruder Ludwigs, der in den Jahren 1172 bis 1186 ein viel verwandter
und sehr verdienter Kanzler Friedrichs I. Barbarossas, in der letzten Zeit auch
Heinrichs VI., 1184 und 1185 als kaiserlicher Generallegat in Italien mehrfach
tätig war. Gemeinsam mit dem Kaiser nahm er am 3. Kreuzzug (1189/90) teil,
von dem er, wie sein Kaiser, nicht mehr zurückkehrte. Die Linie der Spitzenberger
starb 1226 im Mannesstamme aus. Durch die Heirat Ludwigs mit der Erbtochter
des Hauses Helfenstein wurden die Besitzungen der Spitzenberger und der Helfensteiner
vereinigt. Mit Ludwig, jetzt Graf Ludwig I. von Helfenstein, beginnt - ebenso
wie ihre mächtigen Herrn, die Staufer, - der plötzliche Aufstieg des
Geschlecht der Grafen von Helfenstein. In seiner Blütezeit beherrschten
sie ein Gebiet von der Donau bis zum Neckar (acht Meilen) und ebenso viele Meilen
in der Breite, von Heidenheim bis Blaubeuren, bis Gundelfingen und Sigmaringen.
Die Helfensteiner waren es auch, welche erstmals in der deutschen Geschichte
ihr Herrschaftsgebiet als "territorium" bezeichneten. Der bedeutenste
Vertreter dieses Geschlechtes, neben Graf Ludwig I. war Graf Ulrich V. von Helfenstein,
der in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts am Hofe Kaiser Karls IV.
in Prag eine große Rolle spielte. Der Kaiser stiftete ihm dann auch jene
standeserhöhende, aber auch folgenschwere Ehe mit der Fürstin Maria
von Bosnien, welcher der rasche finanzielle Niedergang der Helfensteiner angelastet
wird.
Der jähe Untergang der Staufer zerstörte nicht nur in ihrem Herzogtum
Schwaben und insbesondere im unmittelbaren Umland ihrer Stammburg ein fein abgestimmtes
Herrschafts-, Wirtschafts- und Verwaltungssystem, sondern löste auch für
zwei Jahrhunderte den Kampf aller gegen alle aus und riss in diesen Strudel
auch die Helfensteiner hinab. Diese teilten schon ab 1356 unter Ulrich V. der
Ältere und seinem Vetter Ulrich VI. der Jüngere ihre Herrschaft in
eine Wiesensteiger- und Blaubeurer-Linie. Die Wiesensteiger-Linie erbte die
Grafschaft Geislingen mit der Burg Helfenstein, aber verpfändete sie bereits
1382 ganz an die mächtig aufstrebende Reichstadt Ulm. Als 1396 die Einlösung
des Pfandes ablief, schuldeten die Helfensteiner der Stadt Ulm nicht weniger
als 123.439 Gulden. Für diese Summe ging deshalb der bedeutende Teil der
Herrschaft Geislingen mit der Stammburg Helfenstein und weitern 27 Dörfern,
Weilern und Höfen endgültig in das Eigentum Ulms über.
Württemberg seinerseits erwarb 1448 die Helfensteiner Herrschaften Blaubeuren
mit Heidenheim und kam auch kurz (1450-57) in den Besitz der helfensteinischen
Restherrschaft Wiesensteig, welche aber später 1642 bis 1752 in die Hand
des mächtig ausgreifenden Kurfürstentums Bayern gelangt, das schon
1450 bis 1504 die Herrschaft Heidenheim besetzt hielt; 1504 diese aber an Württemberg
herausgeben musste.
Von da an spielten die Helfensteiner politisch keine Bedeutung mehr; ihr letzter
männlicher Vertreter starb 1627 in Wiesensteig und damit erlosch ein bedeutendendes
Geschlecht.
Eberhard I.
"der
Ältere", Herr von Stubersheim und Helfenstein, um 1110.
Eberhard der Ältere aus der "Adalbertsippe" führt die Helfensteiner-Linie
an. Er erbaut um 1100 die Burg Helfenstein gegenüber der Burg Spitzenberg.
Eberhard II.
"der
Jüngere", Herr von Helfenstein um 1170.
Eberhards Tochter erbt Helfeinstein und vermählt sich mit Graf Ludwig von
Spitzenberg und Sigmaringen.
Ludwig I.
Graf von Helfenstein
1171-1200, Graf von Spitzenberg und Sigmaringen 1147-1200, um 1200, vermählt
mit N.N., Erbin von Helfenstein, Tochter des Grafen Eberhard II. der Jüngere
von Helfenstein.
In der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts, erstmals im Jahre 1171, erscheint
ein nach der Burg Helfenstein benannte Graf Ludwig, Sohn eines gegen die Mitte
des Jahrhunderts (um 1135 und 1147) vorkommenden Graf Rudolf von Spitzenberg
und Sigmaringen. Ludwig, bereits im Jahre 1147 mit seinem Vater erwähnt,
scheint dem Geschlechte der Herren von Sigmaringen angehört zu haben, welche
seit dem Jahre 1083 in mehreren Gliedern erwähnt, in neuerer Zeit aus einer
Ehe der Grafenhäuser Althausen und Bregenz hergeleitet werden und ab dem
12. Jahrhundert auch von Spitzenberg heißen. Diese werden vielfach auf
dem Ende des 11. und Anfang des 12. Jahrhunderts angehörigen Eberhard von
Metzingen zurückgeführt.
Graf Ludwig fand sich häufig am Hoflager Kaiser Friedrichs I. Barbarossa
ein, unterzeichnete den berühmten Konstanzer Frieden vom Jahre 1183, beteiligte
sich in hervorragender Weise am Kreuzzug des Kaisers und leistete wohl auch
noch bei dessen Söhnen, Kaiser Heinrich VI. und König Philipp von
Schwaben, Hoffahrt.
Ulrich I.
Graf von Helfenstein
1200-1241, Graf von Sigmaringen, um 1241, vermählt mit N.N., Tochter
von Adalbert von Ravenstein; Sohn des Grafen Ludwig I. und einer namentlich
unbekannten Tochter von Eberhard II. dem Jüngeren von Helfenstein.
Die Grafen Ulrich I. und sein Bruder Eberhard finden sich von 1207 (bzw. 1208)
an bei König Philipp von Schwaben, Kaiser Friedrich II. und bei König
Heinrich VII.
Ulrich II.
Graf von Helfenstein
1241-1294, Graf von Sigmaringen, Vogt zu Blaubeuren, um 1294, erstmals
vermählt mit Willibirg, Tochter von Graf Hartmann IV. von Dillingen, danach
mit N.N., Tochter des Grafen Rudolf I. der Scherer von Tübingen; ältester
Sohn des Grafen Ulrich I. von Helfenstein und einer namentlich unbekannten Tochter
von Adalbert von Ravenstein.
Ulrich II. heiratet Willibirg, die Tochter des Hartmann IV. von Dillingen. Nach
dessen Tod (1258) zieht Ulrich II. die Vogtei Herbrechtingen an sich. Von den
"Kärnten-Herzögen" lässt er sich mit der Burg Herwartstein
samt Zugehör belehnen und bringt damit den Talpass Kocher/Brenz in seine
Hand.
Durch Ulrichs II. zweite Heirat (1267) mit der Tochter des Pfalzgrafen Rudolf
von Tübingen kommt die Herrschaft Blaubeuren nebst der Vogtei über
die Besitzungen des dortigen Klosters an ihn und er ist dadurch einer der mächtigsten
Herren in Schwaben.
Die Hauptburgen, um welche sich der beträchtliche Besitz des Geschlechtes
in der Helfensteiner Gegend gruppierte, waren neben seiner Stammburg Helfenstein,
Hiltenburg bei Ditzenbach, Wiesensteig und Herwartstein bei Königsbronn.
Eine Quelle reicher Einkünfte bildete der Geislinger Zoll. Die Grafschaften,
welche die Familie, wie es scheint, seit dem letzten Drittel des 12. Jahrhunderts
verwaltete, waren die des alten Ratoldesbuchgaues und des Pleonungetales. Durch
die Heirat Ulrichs Tochter Agnes kam jedoch ein Teil der Grafschaft und der
Besitz zu Sigmaringen an Graf Ulrich I. von Montfort.
Ulrich III.
Graf von Helfenstein
1294-1315, Herr zu Hürben, Vogt zu Blaubeuren, Augsburg und Elchingen,
um 1315, erstmals vermählt mit Adelheid, Tochter des Grafen Berthold
III. von Graisbach, danach mit Margareta, Tochter des Grafen Friedrich III.
von Toggenburg; Sohn des Grafen Ulrich II. von Helfenstein und der Willibirg
von Dillingen.
Ulrich III. gewinnt das Erbe der Herren von Albeck und damit das Augustiner-Chorherrenstift
in Steinheim mit Zugehör. Die Vogtei der Albeckischen Familienstiftung
war im Erbgang an Adelheid von Graisbach (der Enkelin der Adelheid von Albeck)
gelangt, mit der sich Ulrich III. vermählte. Sie bringt die Vogtei Steinheim
als Mitgift in die Ehe. Damit hält Ulrich III. die Vogteien Anhausen, Herbrechtingen
und Steinheim.
Die in Süddeutschland derzeit mächtigsten Grafen, Graf Ulrich III.
und Graf Eberhard von Württemberg sind 1286 in Opposition zu König
Rudolf von Habsburg. König Rudolf unterwirft 1287 Graf Eberhard und bezwingt
im selben Jahr die Burg Herwartstein. Er bricht damit auch die Macht Ulrichs
III. Dieser ist dadurch 1302 gezwungen Herwartein mit Zugehör an König
Albrecht I. von Habsburg zur Ausstattung des künftigen Klosters Königsbronn
zu verkaufen.
Am 25. August 1303 verkauft Graf Ulrich III. Burg und Dorf Gerhausen als Teil
seiner Herrschaft Blaubeuren an die Herzöge von Österreich, erhält
aber alles als österreichisches Lehen zurück. In der Folgezeit wählt
ein Zweig der Helfensteiner Hohengerhausen zu seiner Residenz. Hohe Schulden
zwingen sie, Güter zu verkaufen oder zu verpfänden.
Ulrich III. ist bei Albrecht I. von Rechberg mit 800 Mark Silber verschuldet
(187 kg Silber). Deshalb ist er 1307 gezwungen Gebiete (sicher Böhmenkirch,
vermutlich auch - später sicher - Weißenstein, Treffelhausen und
Schnittlingen) an den Rechberger zu verkaufen.
Ab 1315 verwalten die Söhne Ulrichs III., Johann I. und Ulrich IV. die
Güter.
Johann I.
Graf von Helfenstein 1315-1340, Graf zu Güssenberg und Kaltenburg, 1.6.1340, vermählt mit Adelheid von Hohenlohe; Sohn des Grafen Ulrich III. von Helfenstein aus seiner ersten Ehe mit der Adelheid von Graisbach.
Ulrich V.
"der
Ältere", Graf von Helfenstein 1340-1355, Graf von Helfenstein-Wiesensteig
1356-1372, Vogt zu Elchingen, 7.4.1372 ermordet, vermählt mit Fürstin
Maria von Bosnien, Tochter von Vladimir Kotromanic (Regent von Bosnien); einziger
Sohn des Grafen Johann I. von Helfenstein und der Adelheid von Hohenlohe.
Die von den Vettern Ulrich V. der Ältere und Ulrich VI. der Jüngere
(s. unten) vorgenommene Teilung der Familiengüter in eine Wiesensteiger-
und eine Blaubeurer-Linie sorgte für einen raschen Niedergang der Helfensteiner.
Ulrich V. der Ältere erhält 1356 Burg Helfenstein mit Geislingen,
Hiltenburg mit Wiesensteig, Spitzenberg mit Bommenthal und die Vogtei zu Elchingen.
Er und seine Ehefrau, Fürstin Maria von Bosnien, führen ein üppiges
und prunkvolles Leben und ihre Gelder verschwenden sie auf unsinnige Weise.
Aufgrund der Geldnot binden sich die Nachkommen an die Reichsstadt Ulm. Diese
leihen ihnen eine große Summe, die sie nicht zurückzahlen können.
Aus Liquiditätsschwierigkeiten wird deshalb 1396 die Hälfte des Helfensteiner
Besitzes an die Ulmer abgegeben. Dazu gehören u.a. Geislingen, mit der
Burg Helfenstein, Altenstadt, Amstetten, Aufhausen und weitere Orte. Daraufhin
verlassen die Helfensteiner ihre Burg und verlagern ihren Sitz erst auf die
Hiltenburg bei Bad Ditzenbach, später dann nach Wiesensteig.
1626 sterben die Grafen von Helfenstein-Wiesensteig im Mannesstamm aus.
Die Blaubeurer Linie verkauft die ihr als österreichische Erblehen verbliebene
Herrschaft Blaubeuren mit der Klostervogtei 1447 an Württemberg und ebenso
1448 die Herrschaft Heidenheim mit den Klostervogteien Anhausen, Herbrechtingen
und Königsbronn. Sie erlischt 1517.
Linie Helfenstein-Wiesensteig
Friedrich I.
Graf von Helfenstein-Wiesensteig
1372-1448, 20.8.1448, vermählt mit Agnes von Weinsberg; jüngerer
Sohn des Grafen Ulrich V. der Ältere von Helfenstein-Wiesensteig und der
Maria von Bosnien.
Friedrich I. folgt 1396 in Geislingen, Hiltenburg und Wiesensteig, wird 1419
Pfandherr zu Gundelfingen und 1431 zu Laupheim. Er ist von 1409 bis 1433 württembergischer
Rat.
Ulrich IX.
Graf von Helfenstein-Wiesensteig
1448-1462, 30.6.1462 gefallen bei Seckenheim, nicht vermählt und
kinderlos; Sohn des Grafen Friedrich I. von Helfenstein-Wiesensteig und der
Agnes von Weinsberg.
Ulrich IX. folgt 1441 in Wiesensteig, ist kaiserlicher Hauptmann, wird 1433
herzoglich-bayerischer Rat, 1436 markgräflich-badischer Rat und 1457 württembergischer
Rat.
Friedrich II.
Graf von Helfenstein-Wiesensteig
1462-1483, * 1408, 1483, erstmals vermählt mit Agnes, Tochter des
Grafen Eberhard von Eberstein, danach mit Irmgard, Tochter des Grafen Konrad
II. von Helfenstein-Blaubeuren; Sohn des Grafen Friedrich I. von Helfenstein-Wiesensteig
und der Agnes von Weinsberg.
Friedrich II. folgt in Hiltenburg und Wiesensteig, 1447 als Herr zu Sulz und
1480 in Herblingen und Nellingen. Er wird 1435 Domvogt zu Grobin, war 1438/53
Hauptmann der Grafschaft Hohenberg und 1465/83 württembergischer Rat.
Ludwig IV.
Graf von Helfenstein-Wiesensteig
1483-1493, * 21.11.1447, 27.12.1493, vermählt mit Elisabeth Schenkin
von Lempurg; einziger Sohn des Grafen Friedrich II. von Helfenstein-Wiesensteig
aus seiner ersten Ehe mit der Agnes von Eberstein.
Ludwig IV. ist 1475/88 württembergischer Rat. Nach Ludwigs Tod heiratet
Elisabeth Georg I. Graf von Helfenstein-Blaubeuren.
Ulrich X.
Graf von Helfenstein-Wiesensteig
1493-1548, Regent des Herzogtums Württemberg, * 20.7.1486, 26.5.1548,
vermählt mit Katharina (* 21.10.1495, 14.10.1563), Tochter von Graf
Johann von Sonneberg; ältester Sohn des Grafen Ludwig IV. von Helfenstein-Wiesensteig
und der Elisabeth Schenkin von Limpurg.
Ulrich X. ist seit 1500 kaiserlicher Rat, 1525/31 Rat und Regent in Württemberg,
1532 Hofpfalzgraf, 1539 oberster Rat von Pfalzgraf Philipp und ist Augsburgischer
Konfession.
Er wird in der Stiftskirche Wiesensteig begraben.
Georg II.
Graf von Helfenstein-Wiesensteig
1548-1573, Freiherr von und zu Gundelfingen, * 7.11.1518, 17.11.1573
Bamberg, erstmals vermählt mit Marie, Dame de Gomignies (* 1565,
um 1567) Tochter von Claude de Bonnard, danach mit Gräfin Apollonia (*
28.2.1547, 31.7.1604), Tochter von Graf Froben von Zimmern; 2. Sohn des
Grafen Ulrich X. von Helfenstein-Wiesensteig und der Katharina von Sonneberg.
Georg II. ist kaiserlicher Oberst, Präsident des Reichskammergerichts,
1553 Oberster Landvogt im Elsass und 1557/70 Statthalter zu Innsbruck.
Aus der ersten Ehe geht Schweikert (* 26.6.1539, 23.10.1599) hervor.
Er ist Freiherr von Gundelfingen, 1562/64 Präsident des Reichskammergerichtes,
1569/72/75 Statthalter von Tirol, 1574/99 bayerischer Pfleger von Landsberg
und seit 1565 Römischer Konfession.
Georg III.
Graf von Helfenstein-Wiesensteig
1573-1607, * 1571, um 1607, nicht vermählt und kinderlos; ältester
Sohn des Grafen Georg II. von Helfenstein-Wiesensteig aus seiner 2. Ehe mit
Gräfin Apollonia von Zimmern.
Georg III. folgt in Gundelfingen und 1595 in Meßkirch und wird 1591 Präsident
des Reichskammergerichtes.
Rudolf III.
Graf von Helfenstein-Wiesensteig
1607-1627, * 7.3.1585, 21.9.1627, vermählt mit Eleonore (* 13.5.1578,
12.4.1651), Tochter des Grafen Joachim von Fürstenberg; 2. Sohn
des Grafen Rudolf II. (Sohn von Graf Sebastian (späterer Sohn von Ulrich
X.)) von Helfenstein-Wiesensteig aus seiner ersten Ehe mit der Freiin Anna Maria
von Staufen.
Rudolf III. ist auch Herr zu Gomegnies, Meßkirch, Wildenstein, Wiesensteig
und Wellenheim und ist kaiserlicher Rat und bayerischer Pfleger zu Landberg.
Da seine Söhne Heinrich Friedrich und Julius früh sterben, erben die
Töchter Maria Johanna ( 20.8.1665), Isabella Eleonore ( 22.3.1678)
und Franziska Karoline ( 31.12.1641) je 1/3 Wiesensteig.
Da bereits 1517 die Linie Helfenstein-Blaubeuren ausstarb, sterben 1627 somit
die Grafen von Helfenstein im Mannesstamm aus.
Linie Helfenstein-Blaubeuren
Ulrich VI.
"der
Jüngere", Graf von Helfenstein-Blaubeuren 1356-1361, 13.4.1361,
vermählt mit Beatrix von Schlüsselberg ( 24.1.1355); einziger
Sohn des Grafen Ulrich IV. von Helfenstein und der Agnes, Tochter des Grafen
Ulrich von Württemberg.
Ulrich VI. der Jüngere wird 1353 Pfandherr zu Sulmetingen, 1356 in Blaubeuren,
Gerhausen, Ruck und Blaustein, Haltenberg, Hürben, 1349/81 in Faimingen
und Scharfenberg und Vogt von Anhausen, Herbrechtigen und Königsbronn und
wurde 1353 Landvogt von Oberschwaben.
1343 treten die Grafen von Helfenstein in die Dienste Ludwig des Bayern, der
dafür Giengen und Heidenheim mit Burg Hellenstein den Helfensteinern verpfändet.
König Karl IV. bestätigt 1351 den Helfensteinern die Pfandschaft als
Reichslehenschaft. 1356 wird das helfensteinische Territorium geteilt. Ulrich
VI. der Jüngere erhält die Herrschaft Blaubeuren, während sein
Vetter Ulrich V. der Ältere die Herrschaft Geislingen mit der Stammburg
Helfenstein erbt. Die Herrschaft Brenztal fällt durch Losentscheid an Ulrich
VI. der Jüngere mit Verwaltungsmittelpunkt Giengen. Graf Ulrich VI. der
Jüngere bewirkt für Heidenheim von König Karl IV. das Marktrecht.
Ulrich VII.
Graf von Helfenstein-Blaubeuren
1361-1375, 1375, vermählt mit Anna ( 5.5.1411), Erbin von
Aufhausen, Tochter des Grafen Ludwig von Oettingen; einziger Sohn des Grafen
Ulrich VI. von Helfenstein-Blaubeuren und der Beatrix von Schlüsselberg.
Ulrich VII. folgt zu Sulmetingen und 1372 zu Güssenberg.
Johann II.
Graf von Helfenstein-Blaubeuren
1375-1444, 1444, vermählt mit Irmgard ( 3.3.1444), Tochter
des Grafen Konrad von Kirchberg; einziger Sohn des Grafen Ulrich VII. von Helfenstein-Blaubeuren
und der Anna von Oettingen.
1375 bestätigt König Karl IV. dem jungen Graf Johann II. seine Reichsstadt
Giengen und dazu Heidenheim mit der Burg Hellenstein. Heidenheim wird 1378 Verwaltungsmittelpunkt
seiner Herrschaft. Die Blaubeurer-Linie der Helfensteiner übersiedelt auf
den Hellenstein.
1379 erfolgt die Befreiung von fremden Gerichten.
Konrad II.
Graf von Helfenstein-Blaubeuren
1444-1474, 14.12.1474, vermählt mit Ursula von Seckendorff (
23.11.1474); 2. Sohn des Grafen Johann II. von Helfenstein-Blaubeuren und der
Irmgard von Kirchberg.
Konrad II. ist 1425 Domherr zu Straßburg, folgt 1445/47 in Blaubeuren
und 1458 in Wellenheim.
Nach dem Tode Johanns II. (1444) teilen die Söhne Konrad II. und Ulrich
Vlll. die Herrschaft Hellenstein: Blaubeuren fällt an Konrad II., Heidenheim
an Ulrich VIII. Um die Gläubiger zufrieden zu stellen, verkaufen beide
gemeinsam ihre Zoll- und Geleitsrechte an die Stadt Ulm. 1447 verkauft Konrad
II. die Herrschaft Blaubeuren und 1448 Ulrich VIII. seine Herrschaft "das
Brenztal" und die Seen zu Heidenheim, die Kastvogteien der Klöster
Königsbronn, Anhausen und Herbrechtingen an den Grafen von Württemberg.
Georg I.
Graf von Helfenstein-Blaubeuren
1474-1517, 1517, erstmals vermählt mit Cäcilia von Truchtelfingen,
danach vermählt mit Elisabeth Schenkin von Limpurg (Elisabeth war zuerst
mit Ludwig IV. Graf von Helfenstein-Wiesensteig vermählt, der 1493 starb);
ältester Sohn des Grafen Konrad II. von Helfenstein-Blaubeuren und der
Ursula von Seckendorff.
Georg I. folgt zu Wellenheim und Hexenagger, 1489 zu Sulmetingen und wird 1488
bayerischer Rat.
Aus Georgs erster Ehe gehen keine Kinder hervor. Seine beiden Söhne der
2. Ehe sterben klein. Somit stirbt 1517 die Linie Helfenstein-Blaubeuren im
Mannesstamm aus.